NeoNatal

Informationen von Prof. Martin Grunwald zum Stand der „Frühchen-Studie“

Wir von Nähe tut gut haben durch eine Spenden-Aktion das Projekt zur Behebung von Atemaussetzern bei Frühgeborenen von Prof. Grunwald unterstützt. Jetzt haben die Spender eine Informationsschrift bekommen und wir möchten diese kurz für Sie zusammenfassen.

Die zweite Studie im Rahmen des Projekts hat sich verzögert, da in der ersten Corona-Welle weniger Kinder auf der Neonatalstation gelandet sind. Weltweit; warum, darüber rätseln die Wissenschaftler noch. Aber letztlich konnte die Beobachtungsstudie abgeschlossen wurden; eine Gruppe von Frühchen wurde per timelapse Kamera 24/7 überwacht und verschiedene physiologische Parameter des Kindes gespeichert.

Für die dritte Teilstudie, Fußstimulation während Apnoephasen mittels Handpumpe und Fußmanschette, liegt nun endlich (nach 2,5 Jahren) das Ethikvotum der zuständigen Ethikkommission vor. Anfang März 2021 wird diese Studie beginnen, nachdem noch der TÜV ein Gutachten zur verwendeten Technik erstellt hat.

All das wurde durch die Spenden und dem Preisgeld von 108 Tausend EUR bei der Ferry-Porsche-Challenge ermöglicht.

Mittlerweile wurde damit begonnen, einen Prototypen einer Matratze zu entwickeln, die dafür sorgen soll, dass das Frühgeborene im Inkubator ein Mindestmaß an Bewegungsimpulsen erfahren kann. Einige Studien deuten darauf hin, dass diese Form der Körperstimulation dazu geeignet sein könnte, Apnoephasen deutlich zu reduzieren. Es soll in den nächsten Jahren an diesem Konzept weitergearbeitet werden und Grundlagenstudien durchgeführt werden. Möglicherweise ergeben sich klinische Synergieeffekte durch die Kombination aus Bewegungsstimulation und semi-automatischer Fußstimulation.

Ausblick auf 2021:

Die sehr komplexen Daten der timelapse (Beobachtungs-)Studie soll veröffentlich werden. Die Fußstimulationsstudie soll im März starten und im besten Falle im Herbst abgeschlossen sein.

Die Bewegungsstimulation durch die Inkubatormatratze soll 2021 prototypisch im klinischen Setting erprobt werden. Hierzu ist noch die Entwicklung technischer Komponenten erforderlich; dieser Stand soll im Herbst 2021 erreicht werden. Für all das werden Spendengelder verwendet.

Das Team des Haptik-Labors der Universität Leipzig geht die anspruchsvolle Arbeit voller Elan an und bedankt sich für die Unterstützung.
Wir von Nähe tut gut / Kuschelteam.de freuen uns, diese wichtige wissenschaftliche Arbeit unterstützt haben zu können und wünschen dem Team des Haptik-Labors viel Erfolg.

Bildquelle: Universitätsklinikum Leipzig

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