Man sitting alone on a bench in Agra, displaying signs of stress and loneliness.
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Wenn Männer nicht wissen, was fehlt

Ich war in einer Beziehung – und trotzdem ging ich zu Prostituierten. Heute weiß ich, wonach ich wirklich gesucht habe.“

Ein ehrlicher Bericht eines Mannes, der Nähe neu lernen musste

„Ich hatte eine Partnerin. Wir hatten Sex. Wir lebten zusammen.Nach außen wirkte alles stabil – und irgendwie war es das ja auch.

Aber in mir war oft etwas… leer. So eine Art stille Sehnsucht, die ich nicht richtig greifen konnte.
Ich hab’s versucht mit mehr Arbeit, mit Sport, mit Ablenkung. Und manchmal – das war mir peinlich, sogar vor mir selbst – bin ich heimlich zu Prostituierten gegangen.

Ich weiß, wie das klingt. Es war nicht oft. Aber es war oft genug, dass ich gemerkt habe:
Da stimmt etwas nicht. Mit mir. In mir.

Und was noch viel schlimmer war: Es hat mir nicht geholfen. Kein bisschen.
Ich bin danach nach Hause gekommen und habe mich noch einsamer gefühlt als vorher.
Hab mich neben meiner Partnerin hingelegt und mich gefragt:
Warum reicht mir das alles nicht?


„Ich dachte, ich brauche Sex – aber eigentlich wollte ich einfach Nähe.“

„Es hat lange gedauert, bis ich das aussprechen konnte: Ich habe nicht nach einem Orgasmus gesucht. Ich habe danach gesucht, dass jemand mich wirklich sieht. Mich hält. Mich spürt – nicht nur meinen Körper, sondern mich als Mensch.

Aber wie sagst du das in einer Welt, in der Männer immer wissen sollen, was sie wollen?
In der du funktionieren musst – beruflich, sexuell, emotional?

Ich konnte das alles nicht in Worte fassen, nicht benennen. Ich wusste ja nicht, was mir fehlt. Also habe ich mir das genommen, was greifbar war: Sex. Aber es war ein Ersatz. Und ein schlechter obendrein.“


„Die Kuscheltherapie hat mir gezeigt, was mir wirklich gefehlt hat.“

„Irgendwann habe ich – mehr aus einem Impuls heraus – eine Kuscheltherapeutin kontaktiert.
Ich hatte keine große Hoffnung. Ich dachte: Was soll das schon bringen?

Aber dann lag ich da. Voll angezogen. In einem sicheren Raum. Und sie war einfach da. Ohne Urteil. Ohne Wollen. Ohne Spiel.

Sie hat mir nichts abverlangt. Hat mich gehalten, nicht im sexuellen Sinn, sondern menschlich.
Und in mir ist etwas passiert, was ich nicht erwartet hatte:

Ich hab angefangen, mich selbst zu spüren. Ich hab gemerkt, wie hungrig ich eigentlich war –
nach Zuwendung. Nach echter, stiller Nähe. Nicht nach Action. Nicht nach Reiz. Nur nach Berührung, die nichts fordert.“


„Ich konnte meiner Partnerin zum ersten Mal wirklich begegnen.“

„Was sich verändert hat? Alles!

Ich konnte meiner Partnerin zum ersten Mal ehrlich sagen, was ich vermisst habe.
Nicht, weil sie es falsch gemacht hat – sondern weil ich selbst nie sagen konnte, was ich eigentlich brauche.

Ich hab angefangen, anders zu reden, zu denken, zu handeln. Ich hab verstanden, dass ich nicht nur Sexualität suche, sondern Verbindung.

Heute geht es mir nicht darum, wie oft wir Sex haben. Sondern wie nah wir uns fühlen.
Und das hat unsere Beziehung gerettet – weil ich mich endlich gezeigt habe.
Weil ich mich selbst nicht mehr verstecken muss hinter Funktion und Fassade.“


„Ich schäme mich nicht mehr für meine Sehnsucht.“

„Ich weiß, viele Männer kennen dieses stille Loch in sich. Diese Frage: Warum reicht mir das alles nicht? Und dass viele zu Dingen greifen, die ihnen Erleichterung versprechen: Pornos. Affären. Prostituierte.

Aber vielleicht geht es gar nicht um ‚mehr‘. Sondern um etwas Tieferes. Etwas Ursprüngliches.

Ich hab das durch achtsame Berührung gelernt. Und ich weiß heute: Ich bin kein Mann, der zu viel wollte – ich war einfach zu lange zu weit weg von mir selbst.“


Ich wollte Nähe. Heute weiß ich endlich, wie sich das wirklich anfühlt. Und bin in der Lage, sie mir zu erfragen und sie anderen zu geben.

Wenn dich dieser Beitrag anspricht, und du für dich Handlungsbedarf siehst, ruf uns an oder schau dir hier die Eventreihe „Berührung, Nähe und Grenzen“ an, die am 6. Juli startet.

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