Warum Tränen ein Geschenk sein können
Heute möchten wir ein wenig dazu erzählen, wie es ist, wenn Berührung die Seele berührt:
Judith: Ich erinnere mich an eine meiner Kundinnen – nennen wir sie Anna –, die zu mir kam und sich sichtlich unwohl fühlte.
Schon beim ersten Gespräch erzählte sie mir zögernd: „Ich habe Angst, bei der kleinsten Berührung in Tränen auszubrechen. Ist das normal?“
Ja, liebe Anna, das ist es. Und ich möchte dir, und allen anderen, die vielleicht Ähnliches fühlen, heute sagen: Tränen sind nichts, wofür man sich schämen muss. Sie sind ein Zeichen, dass etwas Wichtiges in dir gehört und gesehen werden möchte. ??
Berührung und Emotionen – eine tiefe Verbindung
Berührung ist viel mehr als Hautkontakt – sie kann alte Wunden heilen, längst vergessene Erinnerungen wecken und verschüttete Gefühle ans Licht bringen. Unser Körper speichert alles, was wir erleben: Freude, Schmerz, Trauer und auch Momente, in denen wir uns verloren fühlten.
Für manche ist es ungewohnt, einfach gehalten zu werden, ohne Erwartungen oder Anforderungen. Wenn diese Geborgenheit plötzlich da ist, darf alles hochkommen, was lange verborgen war. Und genau das ist okay.
Annas Reise zu sich selbst
Als wir uns für die erste Umarmung vorbereiteten, zögerte Anna. Sie hatte Angst vor der eigenen Verletzlichkeit und schämte sich, schwach zu sein. Ich sagte ihr: „Du darfst alles fühlen, was in dir ist. Tränen, Lächeln, Zittern – alles ist willkommen.“
Als ich sie sanft hielt, spürte ich, wie ihre Anspannung langsam nachließ. Und dann kamen sie: Tränen. Zuerst zögerlich, dann frei. Sie entschuldigte sich, aber ich erinnerte sie daran, dass sie bei mir in einem sicheren Raum ist. Ihre Tränen waren nicht nur ein Ausdruck von Schmerz, sondern auch ein Loslassen – ein Loslassen all des Belastenden, das sie so lange getragen hatte.
Tränen sind heilsam
Das gilt für Frauen und Männer. Tränen sind wie Regen nach einer langen Dürre. Sie reinigen uns und schaffen Raum für Neues. Mit jeder Träne fließen Stresshormone im wahrsten Sinne ab. Wenn du Angst hast, bei einer Berührung zu weinen, erinnere dich daran: Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Mut. Mut, dich selbst zu spüren und zu zeigen.
Egal, ob du zum ersten Mal über Kuscheltherapie nachdenkst oder schon lange gedanklich darum kreist, einen Termin zu vereinbaren: Lass dich auf diese Reise ein. Du bist nicht allein, und du bist gut, so wie du bist – mit all deinen Gefühlen.
Wenn Tränen kommen, heiße sie willkommen. Sie sind Teil deines Heilungsprozesses. Und mit jeder empfangenen Berührung und jeder abgeflossenen Träne wirst du die Berührungen genießen können, ohne weinen zu müssen. Denke daran: Du bist nicht der einzige Mensch, der so fühlt. Gemeinsam finden wir den Weg zu mehr Leichtigkeit und Freude.
Schreib uns gerne wenn du Fragen hast oder deine Erfahrungen teilen möchtest. Wir sind für dich da.
Und wenn du noch mehr über die heilsame Wirkung von Tränen wissen möchtest, schau auch gern hier in der WELT.